Auch wenn in diesem Jahr alles anders war, ziehen fast alle ein positives Fazit.

OSTFRIESLAND. (von Jochen Schrievers) Viele waren skeptisch, doch eigentlich alle sind letztlich froh, sich angemeldet zu haben. Der 39. Ossiloop liegt hinter den Athleten, die sich einiges haben einfallen lassen, um doch noch ein bisschen vom gewohnten Ossiloop-Gefühl abzubekommen. Geschichten, die sonst in den Bussen zu den Startorten und nach der Etappe in Richtung Heimat ausgetauscht worden sind, wurden diesmal per Whatsapp und Facebook erzählt. Und an den kleinen Geschichten, die den Ossiloop so besonders machen, hat es nicht gefehlt. Das lag nicht nur an den Läufern selbst, sondern auch an denen, die sonst im Zielbereich und an der Strecke die Athleten anfeuern. Zieleinläufe auf der eigenen Einfahrt und persönliche Fanclubs an der Strecke sorgten dafür, dass die Läufer motiviert blieben. Und wer von den etwa 3500 Startern hat nicht schon einmal davon geträumt, als Erster ins Ziel zu kommen, oder ein persönliches Begleitfahrrad zu haben. All das war in diesem Jahr möglich. Da jeder für sich alleine laufen musste, eröffneten sich zudem ganz neue Möglichkeiten. Laufen mit Kinderwagen oder Hund – alles kein Problem.

Die dezentrale Austragungsform erlaubte es auch Läufern, die nicht vor Ort sind, am Ossiloop teilzunehmen und so ein Stück Heimat zu importieren – wohin auch immer. Rund um den Globus wurde gelaufen. Und wer gar nicht ohne die Anfeuerungsrufe von Heino Krüger im Ziel auskam, der bekam zu jeder Etappe ein passendes Video geliefert. Der Ossiloop 2020 hat zwar allen Spaß gemacht, dennoch freuen sich fast alle schon jetzt darauf, im kommenden Jahr wieder im gewohnten Modus starten zu können. Denn ganz an das Original kam die neue Form eben doch nicht heran. Auch in den kommenden Wochen und vielleicht Monaten werden die Läufer alleine auf den Strecken in Friesland, Ostfriesland und dem Rest der Welt unterwegs sein. Viele von ihnen werden dabei ihr neues Dörlopershirt tragen. Denn die begehrte Trophäe darf natürlich auch in einem Jahr, in dem fast alles anders ist, nicht fehlen.

 

   

aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 16.05.2020