Heute steht die erste von sechs Etappen auf dem Programm - Teilnehmerrekord bei virtueller Austragung
OSTFRIESLAND. Der Ossiloop ist längst nicht mehr nur etwas für Ostfriesen. Die LG Fliegerhorst Upjever (Marike und Marcus Amft im Bild) ist ebenso seit Jahren dabei, wie viele andere Läufer und Gruppen aus Friesland und den umliegenden Kreisen. Heute startet die zweite virtuelle Ausgabe. Der „Ossiloop anners“ bricht dabei alle Rekorde. Sportler aus ganz Deutschland und einige Athleten aus dem Ausland wollen sich auf den sechs Etappen beweisen. Insgesamt haben sich mehr als 4800 Sportler angemeldet. Dabei fing 1982 alles ganz klein an. Gerade einmal 24 Dörlooper gab es bei der ersten Ausgabe. Einige der Pioniere sind auch in diesem Jahr wieder dabei.
OSTFRIESLAND. 1982 hat sich Klaus Beyer mit 27 Mitstreitern auf den Weg gemacht, die erste Etappe des Ossiloops zu absolvieren. Zehn Kilometer betrug die Distanz, Melchert Stromann vom SV Holtland setzte sich in einer Zeit von knapp unter 40 Minuten durch. Weitere Läufer kamen noch im ersten Jahr dazu, insgesamt 52 Athleten bestritten im Premierenjahr mindestens eine Etappe. Seitdem hat sich viel verändert. Zwar sind einige der Pioniere der ersten Auflage noch immer dabei, wie Hilde und Diedrich Steinke vom VfL Jheringsfehn oder Eibo Eiben aus Dunum. Doch es kamen immer mehr Laufbegeisterte hinzu. Aus der gemütlichen Runde, die entlang des Ostfrieslandwanderwegs ihre Kilometer abspulte und deren Zeiten von Hand gestoppt und mit Kugelschreiber in Listen eingetragen wurden, entwickelte sich ein sportliches Großereignis mit Anhängern auf der ganzen Welt.
1982 war Herbert Flohr aus Frechen bei Köln der Exot. Als einziger Nicht-Ostfriese bestritt er zwei Etappen. Viele weitere Läufer aus ganz Deutschland und einigen anderen Teilen der Welt sollten folgen. Ob aus Friesland, dem Emsland, Sachsen, dem Allgäu oder Berlin – auch heute werden wieder überall Athleten mit ihren Startnummern vom Ossiloop unterwegs sein. Und das Phänomen Ossiloop hat dabei längst die Kreise der Lauftreffs und Sportvereine verlassen.
Der Ossiloop hat sich im Laufe der Jahre von einer reinen Sportveranstaltung zu einem modernen Event entwickelt. Auch wenn das nicht bei allen gut ankommt, ist das eben der Lauf der Zeit. Doch eines ist bei fast allen Startern, egal ob Athlet der ersten Stunde oder Neuling, gleich: Sie hoffen darauf, im nächsten Jahr wieder gemeinsam auf die Strecke gehen zu dürfen. Ob es dann vom Meer nach Leer oder andersherum geht, spielt hingegen keine Rolle. Aber das Wiedersehen mit alten Weggefährten und die Fahrten mit dem Bus zu den einzelnen Etappen vermissen viele doch. Da ist die virtuelle Austragung am Ende eben doch nur eine Notlösung.
aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 09.03.2021