OSSILOOP - Organisatoren haben nach der ersten Etappe nachgerüstet – Virtuell geht es vom Meer nach Leer
Ostfriesland. (jos) Der Ossiloop begeistert nicht nur Sportler in Ostfriesland. Ob in Singapur, Johannesburg oder Oslo – überall sind die Athleten im Einsatz. Die große Begeisterung für den Etappenlauf sorgte jedoch für technische Probleme.
4630 Läufer haben an der ersten Etappe des Ossiloops teilgenommen. So erfreulich die große Begeisterung für den Etappenlauf auch ist, für die Server, über die die Ergebnisse eingetragen werden können, war das etwas zu viel. Zwischenzeitlich hatten die Sportler am Dienstag die Internetseite mit ihren Anfragen lahmgelegt. Doch das Problem sollte inzwischen behoben sein. „Das erste, was wir am Morgen danach gebucht haben, ist mehr Serverleistung, damit die Seite sich nicht wieder aufhängt. Das kam unerwartet und tut uns Leid“, teilte Organisator Edzard Wirtjes mit. Nur bei den Teamwertungen, dem EWE-Mannskupp und dem Multi-Schulen-Cup, gibt es noch Schwierigkeiten. Hier ist allerdings nicht die Technik schuld, es sind noch einige verspätete Meldungen eingegangen, sodass die Wertungen erst in Kürze auf den neuesten Stand gebracht werden.
Die meisten Läufer haben über die Aussetzer aber gelassen hinweg gesehen. Sie genießen ihre Etappen und die Bilder der anderen, die ihre Erfahrungen auf Facebook und Instagram teilen. So sind die Stars der Veranstaltung in diesem Jahr auch nicht unbedingt die Topläufer, die auf der Jagd nach Bestzeiten sind. Es sind vielmehr diejenigen, die mit Bildern von ihren Heimstrecken, für ein wenig Urlaubsgefühl in Zeiten des Lockdowns sorgen. Vor allem die Fotos von Ray Huang aus dem Team Enercon kommen gut an. Er läuft in Singapur und berichtet von Temperaturen um 30 Grad, während er im Dörloper-Shirt vor einem buddhistischen Tempel posiert. Und er ist nicht der einzige, der fernab von Ostfriesland seine Runden dreht. Wilko Hunger läuft in Johannesburg (Südafrika), Clemens Köster ist in Afghanistan unterwegs, Kaja Nieland und Elke Visschers sind rund ums verschneite Oslo unterwegs. Die beiden jungen Athletinnen absolvieren zur Zeit ein Erasmus-Semester in Norwegen. Zusammen mit ihrer Familie aus Zetel (Friesland) und ihrer niederländischen Mitbewohnerin hat sich Kaja Nieland angemeldet. Dass die jeweiligen Laufstrecken des Teams etwa 750 Kilometer Luftlinie voneinander getrennt sind, spielt beim „Ossiloop anners“ keine Rolle. Gemeinsamer Sport verbindet, auch wenn die Athleten in verschiedenen Ländern unterwegs sind. Der Großteil der Starter beim Ossiloop ist jedoch der norddeutschen Heimat treu geblieben. Auf den Strecken in und um Ostfriesland spulen sie ihre Kilometer ab.
Während den alten Hasen des Ossiloops die vorgegebenen Distanzen sicherlich bekannt vorkommen, fragen sich einige der Neulinge, wie es denn zu den Vorgaben kommt. Die Streckenlängen orientieren sich an den klassischen Etappen des Ossiloops. In diesem Jahr geht es – zumindest virtuell – vom Meer nach Leer. Am Dienstag stand dementsprechend das Teilstück von Bensersiel nach Dunum (11,2 Kilometer) und am Freitag die Etappe von Dunum nach Plaggenburg (11,5 Kilometer) auf dem Programm. Der Blick auf den kommenden Dienstag lässt einige Ossiloop-Fans etwas wehmütig werden. Denn das dritte Teilstück wäre die Auricher Stadtetappe gewesen. Seit 2015 machen die Läufer hier Station – und viele haben den Zieleinlauf und das Spalier der vielen Zuschauer schnell ins Herz geschlossen.
Doch auf den ganz großen Trubel müssen die Athleten wohl oder übel verzichten. Zwar werden es sich einige sicherlich nicht nehmen lassen, am Dienstag durch Aurich zu laufen, aber die Anfeuerungen auf den letzten Metern und den Konfettiregen werden sie sich denken müssen. Aber vielleicht klappt es ja im kommenden Jahr wieder mit dem klassischen Ossiloop und den gewohnten Etappen durch Ostfriesland.
aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 13.03.2021