LEICHTATHLETIK - Challenge „Schwaben gegen Ostfriesen“ bringt 15 248 Euro ein
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LEER. Rund um den Jahreswechsel haben die ostfriesischen Läufer ihren Konkurrenten aus dem Schwabenland die Grenzen aufgezeigt. Die Athleten von der Küste erreichten nicht nur schneller die angepeilte Marke von 100 000 Kilometern, sondern lagen auch in der Endabrechnung deutlich vorne. 362 336 Kilometer hatten die Ostfriesen letztlich absolviert, etwa 100 000 mehr als die Schwaben.
Gelaufen wurde jedoch nicht nur für die ostfriesische Sportlerehre. Mit der Challenge wurde auch eine Spendenaktion gestartet. 15 248 Euro sind dabei zusammengekommen. Mit diesem Geld wurde ein Baumprojekt in der Leeraner Innenstadt gefördert. Gestern sind nun im Phillipsburger Park in Loga 19 Bäume gepflanzt worden. Dabei handelt es sich jedoch nicht um gewöhnliche Straßenbäume. Die Arten, wie die Flügelnuss, der Tulpenbaum, die Zerreiche oder der Eisenbaum gehörten schon vor etwa 200 Jahren zu den Exoten, als der ostfriesische Adel den Park anlegte. Mit den Neuanpflanzungen soll diese Tradition fortgesetzt und der Reiz der historischen Parkanlage erhalten werden. Geht es nach den Verantwortlichen der Stadt, werden noch Generationen von Läufern sich an den Bäumen im Logaer Phillipsburger Park erfreuen können.
Auch mit der Spendenbereitschaft haben die Ostfriesen die Konkurrenz aus dem Süden übrigens klar abgehängt. Die 4891 Walker, Läufer und Spaziergänger, die sich aufseiten der Nordlichter an der Aktion beteiligt haben, steuerten mehr als 15 000 Euro bei – drei Mal so viel wie die sparsamen Schwaben.
Auch wenn es sicherlich ein gutes Gefühl ist, etwas für den guten Zweck getan zu haben, stand für die meisten Athleten die persönliche sportliche Herausforderung im Vordergrund. Alle hoffen, dass sie möglichst bald zu den gewohnten Wettkampfformaten zurückkehren können. Aber das Fernduell gegen die Schwaben hatte für viele auch einen ganz eigenen Reiz. Daher soll die Challenge zum Jahresende neu aufgelegt werden. Ob die Ostfriesen dann wieder so deutlich gewinnen werden, darf bezweifelt werden, schließlich sind die Schwaben jetzt vorgewarnt und wissen, wie groß die Laufgemeinde im Norden ist. Ob die Sportler aus dem Ländle jedoch auch bei der Spendensumme aufholen werden, bezweifeln viele. Den Ruf als sparsam, ja teilweise sogar geizig, werden die Schwaben so schnell wohl nicht los.
aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 09.04.2021