EHRENAMT - Seit mehr als 50 Jahren engagiert sich der Dunumer für die Sportler Ostfrieslands / Bernd Kollenbroich vom MTV-Wittmund übernimmt Vorsitz im Leichtathletikkreis Wittmund

 

 
Von Jochen Schrievers

DUNUM. Eibo Eiben ist ein Phänomen. Er ist immer in der ersten Reihe zu finden, wenn etwas zu tun ist oder Hilfe gebraucht wird. Dabei steht er jedoch nie im Vordergrund. Seit mehr als 50 Jahren engagiert sich der 78-Jährige ehrenamtlich im Sport, bei der Kirche, dem Sozialverband und hilft bei allem, was in seinem Heimatort Dunum so anfällt. Um Ämter hat er sich nie gerissen, sie aber immer übernommen, wenn es der Sache diente. Während andere Auszeichnungen und Ehrungen sammelten wie Briefmarken, wurde Eiben oft übersehen. Gestört hat ihn das nicht, dafür ist er zu bescheiden

Auch im Leichtathletikverband blieb er lange Zeit unter dem Radar. Erst 2017 erhielt er die Silberne Ehrennadel, nun erfolgte die Auszeichnung in Gold. „Eigentlich hätte Eibo schon alle Ehrungen haben müssen“, sagte Wolfgang Budde, Vorsitzender des Leichtathletikbezirks Weser Ems. Aber keiner hatte den Antrag gestellt und so blieben die Auszeichnungen aus.

Vom Fußballplatz auf die Laufstrecke

Begonnen hat Eiben als Fußballer. Mit zehn Jahren lief er erstmals für den SC Dunum über den Platz. Mit Mitte 20 wurde er Fußballobmann im Verein, war viele Jahre Jugendwart und ist noch immer als Trainer und Betreuer im Einsatz. Als vor gut 50 Jahren die Fußballer erstmals zum Waldlauf eingeladen wurden, entdeckte Eiben seine zweite sportliche Leidenschaft. Schon bei seinem ersten Einsatz gewann er auf der 3080 Meter langen Strecke im Schooer Wald. 1972 bat der bisherige Organisator Gerd Sacknieß Eiben, die Arbeit fortzuführen. Eiben sagte zu und übernahm sein erstes Ehrenamt in der Leichtathletik. Viele weitere folgten.

Marathon unter drei Stunden

Doch der Dunumer war und ist eigentlich Sportler und nicht Funktionär. Und so schnürt er bis heute seine Laufschuhe. Im Laufe der Jahrzehnte gab es einige Höhepunkte, auf die Eiben gerne zurückblickt. 1978 lief er seinen ersten Marathon in der Krummhörn. Er ging in New York, Hannover, Hamburg und Berlin an den Start und lief die 42,195 Kilometer unter drei Stunden. Beim Ossiloop ist er seit der Premiere 1982 dabei und hat inzwischen mehr als 180 Etappen absolviert.

Als Funktionär aus den Reihen der Sportler hat er in den vergangenen gut 50 Jahren viel bewegt. Den Vorsitz im Leichtathletikkreis Wittmund hat er inzwischen an Bernd Kollenbroich abgegeben. Auch aus dem Vorstand der Leichtathletikregion Ostfriesland wollte er sich zurückziehen. Doch aus dem geplanten Ruhestand wird vorerst nichts. Seine Vorstandskollegen wollten ihn nicht gehen lassen und wählten ihn zum Volkslaufwart. Eibo Eiben wird eben noch immer gebraucht.

 ausa "Anzeiger für Harlingerland" vom 15.12.2021