Regen und fehlende Shirts trüben die Stimmung in Bensersiel


BENSERSIEL. Die 41. Auflage des Ossiloop ist beendet. Die sechste Etappe von Dunum nach Bensersiel sollte die große Laufparty werden. – doch daraus wurde nichts. Schon auf den vorherigen Etappen säumten deutlich weniger Zuschauer als in den Vorjahren die Strecke. Auf dem letzten Teilstück trotzten nur wenige Hartgesottene dem Regen. Auch für die Läufer waren die Bedingungen alles andere als ideal.

Regen schon vor dem Start

„In den Regen rein zu laufen ist das eine. Das kann ja auch ganz lustig sein, aber schon vor dem Start nasse Füße zu haben, ist nicht so schön“, sagte Katharina Saathoff über die Bedingungen.

Die junge Läuferin vom Laufclub Braunschweig dominierte die weibliche Konkurrenz nach Belieben. „Ich hab heute etwas langsamer gemacht“, sagte sie im Ziel. Trotzdem gewann sie auch die sechste Etappe und hatte in der Gesamtwertung gut 26 Minuten Vorsprung auf die Zweitplatzierte Verena Coordes. Ihr „Bummeltempo“, wie sie 3:45 Minuten pro Kilometer bezeichnete, lag aber nicht am Regen. Am Sonntag stand für sie noch der Start bei der Landesmeisterschaft über zehn Kilometer in Lingen auf dem Programm.

Bei den Männern triumphierte einmal mehr Andreas Kuhlen. Auch wenn er mit Johannes Wiltfang von den Pewsumer Windhunden harte Konkurrenz hatte, entschied er alle sechs Etappen für sich.

Nur 734 Läufer kommen durch

Der wahre Ossiloop findet für die meisten jedoch deutlich hinter der Spitze statt. Athleten aus Lauftreffs, Vereinen, Firmen, Schulen und Nachbarschaften messen sich untereinander und tragen ihr ganz eigenes Rennen aus. Jubiläen wie die 100. oder gar 150. Etappe sind da mehr wert, als Spitzenzeiten. Aber auch hier hielt sich die Begeisterung in diesem Jahr in Grenzen. Absolvierten 2019 noch mehr als 2300 Läufer alle sechs Etappen, verdienten sich diesmal lediglich 734 Athleten ihr Dörlopershirt – so wenige wie seit 22 Jahren nicht mehr. Wurden die Andenken mit dem besonderen Design sonst schon im Zielbereich übergestreift und als Trophäe für die Mühen und Leiden stolz präsentiert, müssen die Sportler diesmal noch darauf warten. Angebliche Probleme in der Produktion hätten dazu geführt, dass die Shirts nicht rechtzeitig geliefert wurden. Das teilte Organisator Edzard Wirtjes auf der Internetseite des Ossiloop mit. Er selbst fehlte – wie auch die Shirts – in Bensersiel. Aufgrund einer Corona-Infektion musste er zu Hause bleiben.

Damit passten das Wetter und die weiteren Pannen zum diesjährigen Gesamtbild. Die ganz große Laufparty blieb jedenfalls aus.

aus "Anzeiger für Harlingerland" vom 23.05.2022