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LEICHTATHLETIK - Hilde Steinke absolviert am Freitag ihre 250. Etappe – Ihr Mann musste einmal passen

AURICH. Nur noch eine Etappe fehlt Hilde Steinke aus Neermoor, die als Einzige alle bisherigen Etappen der Ossi- oder früheren Ostfrieslandläufe absolviert hat, nach dem Zieldurchgang auf dem Marktplatz in Aurich am nächsten Jubiläum. Gestern trat die 78-jährige „Königin des Ossiloops“ zu ihrer 249. Etappe an, und auch ihr Mann, Dietrich Steinke, war bis auf einmal immer dabei, er hatte einen unverschuldeten Unfall erlitten und war krank geschrieben. Er feiert die 250. Teilnahme nach Lauf von Gut Stikelkamp nach Holtland. Hilde kann schon nach dem Lauf von Holtrop nach Bagband ihren Rekord feiern. Jubiläen gibt es auch für die beiden Söhne Peter und Rolf Steinke. Peter, der viermal in der Jugendklasse und fünfmal bei den Männern als Erster in Bensersiel ankam und diese Läufe für sich entschied, hatte schon am vergangenen Freitag einen Grund zum Jubeln. In Plaggenburg feierte er seinen 200. Zieleinlauf. Genau mitgezählt hat auch Rolf Steinke. Er hat exakt 100 Etappen weniger bestritten als Papa Dietrich, wird also in Holtland zum 150. Mal über die Ziellinie laufen. Die offizielle Ehrung der Jubilare wird am letzten Wettkampftag, am Freitag, 12. Mai, gegen 20 Uhr auf der Bühne am Denkmalplatz in Leer stattfinden.

Kontakte erhalten

„Bei mir geht es nur noch um den Spaß und die Kontakte mit den Läuferinnen und Läufern sowie den Zuschauern an der Strecke, so hat mich in Esens eine ehemalige Mitläuferin des Ossiloops angesprochen, und wir haben unser kurzes Gespräch beide genossen“, erzählt Hilde Steinke und fügt hinzu: „Mein Mann Dietrich und ich haben fünfzehnmal an der Niedersachsen-Staffel teilgenommen. Das war immer eine tolle Clique. Doch danach haben wir zu Hause beschlossen: Wir hören einfach ganz spontan auf, wenn es nicht mehr geht.“

Inzwischen läuft sie am liebsten auf Waldboden, auch die erste Etappe von Bensersiel auf dem Deich, dann durch Esens und dem Sand auf der alten Kleinbahntrasse zum Ziel in Dunum fand sie gut. „Ich lauf meinen Törn, grüße die vielen Menschen an der Strecke und freue mich schon auf den Einlauf durch die Stadt Aurich zum Ziel auf dem Marktplatz.“ Viele Wettkämpfe bestreitet sie nicht mehr. Das macht allerdings noch ihr Mann Dietrich.

Vordere Plätze

Seit 1982 sind beide in den Siegerlisten zu finden. Beim Auftakt wurden Hilde und Dietrich, die damals noch für den VfL Jheringsfehn starteten, jeweils Zweite in der Frauen- bzw. Männerwertung. Heute gehen es beide etwas langsamer an, trotzdem ist Dietrich trotz einiger gesundheitlicher Probleme immer noch dabei und ein gerngesehener Teilnehmer bei den Volksläufen in der Umgebung. Auch auch dem Sportplatz in Upgant-Schott wurde er beim Störtebeker-Straßenlauf des SV Fortuna Wirdum mit viel Beifall im Ziel empfangen.

Auch als Trainer aktiv

„Ich bin in diesem Jahr eigentlich untrainiert zum Ossiloop gegangen, in letzter Zeit bin ich viel mit meinem Rennrad unterwegs, welchen Rang ich schaffe, ist nicht ganz so wichtig, die Hauptsache ist, gut durchzukommen“, sagt Peter Steinke. Seine Planungen für den Sommer drehen sich nicht mehr um Laufwettbewerbe sondern um Treffen mit den sportlichen Fahrrädern: „Im Juni möchte ich zusammen mit Maggy Kannegießer (Fortuna Logabirum) und Heinz Mouson (Moormerland) über den Ostseeradweg nach Kühlungsborn fahren, morgen geht es erst einmal nach Dangast.“ Nicht ganz so oft wie seine Eltern oder sein Bruder Peter startete Rolf Steinke beim Ossiloop. Als Leichtathletiktrainer beim SV Warsingsfehn war er häufig dienstags und freitags auf der Sportanlage in Warsingsfehn im Einsatz, auch die Siegerin des vergangenen Jahres, Katharina Saathoff (Braunschweiger Laufklub), wurde von ihm ausgebildet.